#05 Zurück ins Auenland
#05 Zurück ins Auenland
Seid gewarnt, mit diesem Blogbeitrag begeben wir uns – schon wieder – in die fiktive Welt Mittelerdes statt nach Neuseeland, denn wir kehren ein zweites mal ins Auenland zurück.
Die Reise beginnt am frühen Morgen in Rotorua (schon wieder früh aufstehen…) und führt uns in eine kleine Siedlung inmitten ausgedehnten Farmlands, die den Namen Matamata trägt. Dort nehmen wir, wie es sich gehört, unser zweites Frühstück (guter Toast) ein, während der erste Regenschauer des Tages auf uns niedergeht. Auch auf unserer zweiten Reise ins Auenland heute scheint schlechtes Wetter unser zuverlässiger Begleiter zu sein. Es begleitet uns auch, als wir Matamata schließlich hinter uns lassen und uns unsere Reise ins hügelige Hinterland führt, wo sich Herden an Schafen und Kühen mit vereinzelten Bäumen und kleinen Flüssen und Seen abwechseln. Schließlich erreichen wir, eingebettet in sanfte Hügelketten, Hobbiton. Anders als bei unserem letzten Besuch haben wir es diesmal nicht eilig. Dafür haben es die dunklen Regenwolken über uns sehr eilig und kaum sind wir bei den ersten Hobbithöhlen angekommen, prasseln dicke Regentropfen aus dem grauen Himmel. Nicht nur wir scheinen vom Regen überrascht worden zu sein, denn überall hängt noch die Wäsche auf den Leinen, auf kleinen Verkaufstischchen liegen köstlich aussehender Honig und Käse bereit und eine Partie Schach ist mitten im Spiel fluchtartig verlassen worden – kein Wunder bei dem Wetter. Überhaupt scheint Hobbiton ein quicklebendiges Dörfchen zu sein, in dem sich gerade lediglich alle Bewohner*innen in ihre gemütlichen Höhlen zurückgezogen haben. Die Kamine rauchen und wir schlängeln uns an ihnen vorbei über gewundene Pfade entlang der vielen Hobbithöhlen-Eingängen mit ihren farbenfrohen runden Türen, runden Fenstern und runden Briefkästen. Auch wenn wir die Bewohner*innen selbst nicht zu Gesicht bekommen, verraten die Fassaden und Vorgärten eine Menge über sie. Es gibt Imker und Bäcker, Gärtner und Korbflechter und eine unüberblickbare Menge kleinster Details, die jedes für sich eigene Geschichten aufmachen.
Der Weg, dem wir folgen, führt uns auf den höchsten Hügel der kleinen Siedlung. Dort stehen wir vor Bilbos Haustür und können durch die vielen kleinen Fenster und die nur angelehnt große, grüne, runde Tür einen Blick ins Innere erhaschen.
Tatsächlich – und alleine dafür hat sich unsere zweite Reise nach Hobbiton gelohnt – öffnet sich die Tür zu einer Hobbithöhle für uns. Sie gehört zu einer kleinen, aber bis in den letzten Winkel eingerichteten und lebendigen Wohnhöhle, in der eine mehrköpfige Hobbitfamilie wohnt. Für uns gibt es überall etwas zu entdecken: Im Kinderzimmer sind die Decken mit Füchsen und Eichhörnchen verziert, in der Ecke hängt ein hölzerner Adler mit einem uns wohlbekannten Zauberer darauf. In der Vitrine im Wohnzimmer steht eine Auszeichnung für “the smartest pig in the shire” und im Arbeitszimmer hängt eine Pinnwand voller spannender Zettel, unter anderem eine Einladung zum Rauchring-Wettbewerb. In der Küche steht noch frisch gebackener Pie auf dem Küchentisch und der Herd ist noch immer warm. Tatsächlich geht die Gastfreundschaft der Hobbits so weit, dass wir alles anfassen und ausprobieren dürfen. Auf den kleinen Stühlen und mit dem kleinen Geschirr fühlt sich sogar Annika wie eine große Zauberin.
Durch die Hintertür verlassen wir die Höhle und setzen unseren Weg ins Zentrum Hobbitons fort, wo kühles Cider und Ale im Green Dragon (dem meistbesuchtesten Pub in Neuseeland) auf uns warten.
Damit verabschieden wir uns zum zweiten Mal aus dem Auenland und machen uns wieder zurück auf nach Neuseeland, wo uns auf dem Campingplatz in Rotorua ein warmes Bad in den direkt von heißen Quellen gespeisten Hot Tubs erwartet, bevor wir im Zelt in unsere Schlafsäcke kriechen.